Rheinische Post: Testen, einbürgern
Düsseldorf (ots)
Von Reinhold Michels
Die "Tage des Zorns", zu denen muslimische Führer ihre Gläubigen gegen westliche Werte im Allgemeinen und Westeuropäer im Besonderen aufrufen, geben der Frage, wen und wie wir einbürgern sollen, neues Gewicht. Wenn Politiker im Bund und in den Ländern dem Anspruch gerecht werden wollen, wirklich politisch "Verantwortliche" zu sein, müssen sie schnell dafür sorgen, dass Zuwanderer nicht im Hoppla-Hopp-Verfahren den deutschen Pass und damit besondere Rechte erhalten. Es gilt die gute Regel aus dem Privatleben: Wer jeden ungeprüft in sein Haus lässt, ihn gar zum Miteigentümer macht, muss sich nicht wundern, wenn anschließend die Möbel zurechtgerückt werden. Stoiber, Schäuble und andere Verantwortliche haben Recht, wenn sie darauf drängen, dass demjenigen, der Deutscher werden will, die Grundregeln der Hausordnung Deutschlands vertraut und beherzigenswert sind. Man kann getäuscht werden von seinen künftigen Hausgenossen. Dennoch wäre es fahrlässig und töricht, deren positive Grundeinstellung zur freien Gesellschaft nicht wenigstens gründlich zu testen. Das hat wenig mit Zwangs-Germanisierung, aber viel mit politischer Vernunft nach dem Vorbild großer Einwanderungsländer zu tun.
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