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Rheinische Post: Kliniken: Privat vor Staat

Düsseldorf (ots)

Von Thomas Wels
Jetzt werden einige Oberbürgermeister einen ordentlichen Schrecken
kriegen: Jedes vierte Krankenhaus verschwindet - entweder schließen 
die Tore ganz oder ein größeres Haus übernimmt die Herrschaft. Was 
bei manchem Verwaltungschef einer Krankenhaus-Kommune Hitzewallungen 
auslöst, muss für Patienten keine schlechte Nachricht sein. Im 
Gegenteil.
Erstens sind Patienten auch Steuer- und Beitragszahler: In 
Deutschland existieren zu viele kleine Häuser, die alle eine teure 
Verwaltung aufweisen, aber längst nicht mehr mit den Fall-Pauschalen 
klar kommen, die anders als früher nicht einfach Liegezeiten 
erstatten. Kurzum: Viele kommunale Kliniken sind marode. Im Schnitt 
stecken Kommunen jährlich 8800 Euro in den Ausgleich der Verluste - 
pro Bett. Zweitens ist ein offenes Geheimnis, dass manche Operation 
in manchem Krankenhaus besser nicht durchgeführt worden wäre. Was 
spricht gegen die Bündelung von Wissen in Spezialkliniken oder 
Polikliniken? Gewiss, ein weiterer Weg zum Besuch am Krankenbett. Das
ist schnell vergessen, wenn man schnell wieder gesund zu Hause ist.
Für besorgte Oberbürgermeister gibt's einen Ausweg. Die 
Privatisierung, gerne von Verdi verteufelt, bringt nicht nur dringend
benötigte Investitionen in die Klinik, sondern auch noch einen 
Verkaufserlös. Private Kliniken sind nicht pauschal besser oder 
schlechter, sie sind oft moderner und effizienter.

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