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Rheinische Post: Israel noch lange nicht in der Nato

Düsseldorf (ots)

von Godehard Uhlemann
Der Gedanke eines Beitritts Israels zur Nato ist nicht neu. 
Ministerpräsident Ben Gurion gab bereits 1953 seinem 
Auslandsgeheimdienst Mossad einen entsprechenden Prüf-Auftrag. Der 
Staat Israel als einzige wirkliche Demokratie der Region war erst 
wenige Jahre zuvor ausgerufen worden, seine Selbstfindung längst 
nicht abgeschlossen.
Die brüchige Sicherheitslage im Nahen und Mittleren Osten belebt nun 
erneut diese Diskussion. Globaler Terror, Aufrüstung der gesamten 
Region, ein drohender Zerfall des Irak und die Angst vor einer 
iranischen Atombombe mögen den Wunsch wecken, unter den Schutzmantel 
der Nato zu schlüpfen. Israel hat aber aus gutem Grund bis heute 
keinen Aufnahmeantrag gestellt. Ein Nato-Mitglied Israel könnte im 
Falle eines Angriffs auf die Beistandspflicht des Bündnisses setzen. 
Doch es würde sich selbst auch Fesseln anlegen. Israel könnte dann 
militärisch im Rahmen des Bündnisses abgestimmt mit den Partnern 
handeln, ein Vergeltungs- oder gar ein Präventivschlag wie die 
Bombardierung des irakischen Atomreaktors Osirak 1981 wäre unmöglich.
Das Bündnis wäre tangiert. Die Nato bekäme Probleme, die sie nicht 
will. Mit einem Mitglied Israel würde sie Partei ergreifen und die 
islamische Welt gegen sich haben. Israel wäre keinesweg sicherer als 
heute, wo die USA als Nummer Eins der Nato erklärt haben, Israel 
notfalls gegen Iran zu verteidigen.

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