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Rheinische Post: Der Streik tut weh

Düsseldorf (ots)

Von Torsten Casimir
Streik ist wirksam, wenn er weh tut. Wer Arbeitskämpfe 
organisiert, schaut deshalb nach den besten Möglichkeiten, anderen 
Menschen begrenztes Ungemach zu bereiten. Strategisch liegt das nahe.
Sozialpolitisch lässt sich das mal mehr, mal weniger gut begründen 
(im aktuellen Fall eines als Abwehrkampf gegen 40-Stunden-Wochen 
getarnten Muskelspiels weniger gut). Sittlich hat die Methode 
Daumenschraube immer einen fiesen Beigeschmack.
Denn was heißt es konkret, wenn in NRW die Uni-Kliniken bestreikt 
werden? Es heißt für einige tausend, zum Teil schwer kranke 
Patienten: schlechtere Versorgung mit Essen, abgesagte Operationen, 
verschobene Untersuchungen, lahm gelegte Labore, verminderte 
Zuwendung. Für diese Geiseln im Tarifkonflikt und ihre Familien sind 
das keine Bagatellen. Ihnen tut Verdi weh.
Die Dienstleitungsgewerkschaft hat sich für eine Demonstration ihrer 
Stärke zu Lasten unbeteiligter Dritter entschieden, die gerade nicht 
stark sind. Das ist ein unschöner Aspekt, der in der Hitze des 
tarifpolitischen Streits nicht ungesehen bleiben soll.
Zweierlei gehört zu einem erfolgreichen Arbeitskampf: eine gut 
gefüllte Kriegskasse und eine stabile öffentliche Stimmung, die die 
Streikenden trägt. Die Stimmung war anfangs da. Sie wird kippen.

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Telefon: (0211) 505-2303

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