Rheinische Post: LTU unter neuen Fittichen
Düsseldorf (ots)
Von Thomas Wels
Wenn ein Unternehmen in Deutschland den Eigentümer wechselt, dann löst das zumeist große Sorgen der Mitarbeiter und ihrer Familien aus. Spektakuläre Fälle sind Legion, in denen die neuen Eigentümer wie bei dem mittelständischen Armaturenhersteller Grohe wüteten. Nicht selten ist der Dreh an der Personalschraube der einzige, der den Neuen einfällt, um die Rendite so hoch zu schrauben, dass die Übernahme zu bezahlen ist. Gewiss werden sich auch die Mitarbeiter der LTU auf Veränderungen einstellen müssen, auch ein Personalabbau ist wie bei keinem Unternehmen der freien Wirtschaft ausgeschlossen. Dennoch überwiegt die Hoffnung die Sorge um Längen. Das hat viele Gründe. Erstens war allen bei der LTU klar, dass es so nicht weitergehen konnte. Das Unternehmen hat nach der schweren Krise im Jahr 2001 nie wieder richtig Luft unter die Tragflächen bekommen. Dem Einzelhändler Rewe ist es zu verdanken, dass es die LTU noch gibt. Geschätzte 180 Millionen Euro haben die Kölner in das Düsseldorfer Unternehmen gesteckt. Mit Hans Rudolf Wöhrl kommt jetzt endlich ein strategischer Partner aus der Branche, der weiß, was er will. Zweitens ist Wöhrl kein Investor, der bloß auf Renditen schaut, sondern ein Familienunternehmer, ein Mittelständler im guten Sinne. Das feit nicht vor Fehlern, es schafft aber Vertrauen. Im Moment sieht es so aus, als wäre LTU nicht einfach übernommen, sondern unter die Fittiche genommen worden.
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