Rheinische Post: "Dresden" bildete
Düsseldorf (ots)
Von Reinhold Michels
Dem großen ZDF-Zweiteiler "Dresden", den Millionen Menschen erlebt, durchlitten haben, folgt in einer Woche eine Trilogie über Hitlers Reichsmarschall Hermann Göring, den Oberbefehlshaber der Luftwaffe im Nazi-Reich. Während im Februar 1945 Dresden im Bomben-Inferno unterging, sorgte Göring dafür, dass seine Kunstschätze in Sicherheit gebracht wurden. "Wenigstens zwölf Jahre anständig gelebt" stieß der "Mordwanst" (Thomas Mann) nach seiner Festnahme hervor. Der Film "Dresden" zeigte die Kehrseite des Wohllebens einzelner Verbrecher wie Göring: Not und Qualen der Kriegsopfer, die in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 die Hölle auf Erden hatten. Kanzler a.D. Helmut Kohl wünscht, eine der Lehren des Leidensfilmes "Dresden", der auch von der Liebe erzählte, möge sein: Nie wieder Krieg! Die Schaffung des geeinten Europas ist eine praktische Lehre. Tröstlich und anrührend an dem Film war, dass trotz aller Kriegstollwut Platz blieb für Humanitas und Romantik. Und auch diese Zuschauer-Resonanz gab es: den entgeisterten, auf Film-Krankenschwester Anna gemünzten Ausruf eines Teenagers in Friedenszeiten: "Mein Gott, Oma war damals genauso alt." "Dresden" war Bildung durch Fernsehen.
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