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Rheinische Post: Hohe Preise: Steuern runter

Düsseldorf (ots)

Von Thomas Wels
Der Unterschied zwischen Politikern und Bürgern lässt sich an kaum
einem besseren Beispiel festmachen als am Sparen. Ein jeder muss sich
einschränken, wenn die Preise fürs Benzin, fürs Gas, für den 
Nahverkehr steigen. Jeder Mensch weiß, dass er nur ausgeben kann, was
er hat. Der Politiker hat's da leichter. Er redet, zuweilen in der 
Gestalt des Finanzministers, vom Sparen, wenn sich der Staat weniger 
hoch verschuldet als im Jahr zuvor. Das ist bei Licht betrachtet ein 
extremes Ärgernis. Denn immerhin finanziert der Normalbürger diesen 
Staat jedes Jahr mit Steuerzahlungen, die im Übrigen nicht sinken, 
sondern sogar steigen. Dennoch kommt der Staat nicht damit aus. Die 
neuen Schulden sind die Steuern von morgen, was zur Folge hat, dass 
der Bürger noch weniger in der Tasche haben wird.
Zudem haben die meisten Menschen, wenn sie allein auf ihr 
Arbeitseinkommen angewiesen sind, in den vergangenen Jahren kaum 
Einkommenszuwächse gehabt. Im Gegenteil: Steigende Preise haben zu 
einem Minus an Kaufkraft geführt. Auch das ist der Staat schuld: Weil
Arbeitnehmer und Arbeitgeber die wachsende Last der Renten- und 
Krankenversicherung schultern müssen, blieb nichts übrig für 
Lohnerhöhungen. Die Politiker müssen dringend ihre Hausaufgaben 
machen: die Steuern senken, die Sozialsysteme reformieren. Dann 
stimmt's irgendwann auch wieder beim Gehalt.

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