Rheinische Post: Dritte Intifada?
Düsseldorf (ots)
Von Godehard Uhlemann
Israels amtierender Ministerpräsident Olmert hat Entschlossenheit bewiesen und eine drohende Freilassung von Ahmed Saadat aus Palästinenserhaft verhindert. Dem wird der Mord an einem israelischen Minister mit zur Last gelegt. Doch die Militäraktion mitten im Wahlkampf kann sich als Pyrrhussieg erweisen. Die kurzfristige Reaktion der Palästinenser: Sie antworteten mit Entführungen von Ausländern und dem Abfackeln westlicher Einrichtungen. Die mittelfristigen Folgen könnten verheerender ausfallen. Die terroristische Hamas ist frisch an der Macht. Die seit langem befürchtete Gewalt-Eskalation droht in der dritten Intifada zu enden. Geiselnahme zur Saadat-Befreiung? Auch das ist denkbar. Die Radikalisierung im Nahen Osten hat zugenommen. Das belegt ebenfalls der Wahl-Sieg der Hamas. Irans Führung will Israel von der Landkarte tilgen, die Hamas verbucht Israels Rückzug aus Gaza als Sieg für sich. Ihr Widerstand und ihr Terror hätten dies erreicht, nicht Scharons Abkehr vom ausschließlich militärischen Kurs. Terroristen der al Qaida infiltrieren nach Palästinenserangaben die Region. Das ist logisch, wenn man das Gebiet Afghanistan, Irak und den Nahen Osten zusammen als eine Kampfzone gegen den x0eWx0eesten begreift.
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