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Rheinische Post: Entscheidung über Bsirske

Düsseldorf (ots)

Von Antje Höning
Auf Baden-Württemberg kommt es an. In den Kommunen dort fällt die 
Entscheidung über die 38,5-Stunden-Woche und über die Zukunft von 
Verdi-Chef Frank Bsirske. Wenn sich Arbeitgeber und Gewerkschaft 
endgültig auf den von den Schlichtern vorgelegten Kompromiss einigen,
bleibt die heilige Kuh "38,5" auf dem Papier stehen, wie in 
Niedersachsen und Hamburg wird es jedoch viele Ausnahmen geben. Das 
bringt die Städte zwar bei der Senkung der Personalkosten nicht viel 
weiter. Für die Bürger aber ist immerhin der lästige Streik zu Ende.
Der wahre Gewinner einer Einigung im Südwesten wären die Länder. Denn
damit wäre der letzte Tarifstreit bei den Kommunen beigelegt. Wenn 
aber wieder Mülltonnen geleert und Kitas geöffnet werden, erlahmt 
auch das öffentliche Interesse. Damit verliert Bsirske das Mittel, um
weiter Druck auf die Länder zu machen, die er eigentlich treffen 
will. Zumal die Zeit für die Länder spielt: Jeden neuen Mitarbeiter 
können sie auf 40 Stunden und mehr pro Woche verpflichten. Nur für 
die abnehmende Zahl der alten Mitarbeiter gilt die 38,5-Stunden-Woche
weiter.
Der Verlierer der Einigung wäre also Bsirske. Er hat die Gewerkschaft
in einen sechs Wochen langen Streik geführt, der Millionen gekostet 
und fast nichts gebracht hat. Keine gute Empfehlung, um 2007 als 
Gewerkschaftsboss wiedergewählt zu werden.

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