Alle Storys
Folgen
Keine Story von Rheinische Post mehr verpassen.

Rheinische Post

Rheinische Post: Signal aus Kabul

Düsseldorf (ots)

Von Godehard Uhlemann
Wenn Abdul Rahman nun aus dem Gefängnis in Kabul in die Freiheit 
entlassen wird, ist der Fall seines Religionswechsels vom Islam zum 
Christentum längst nicht beendet. Rahmans wiedererlangte Freiheit ist
nämlich nicht gleichzusetzen mit seiner persönlichen Sicherheit. Im 
Gegenteil. Sein Leben hat er nach Ansicht hoher Islamgelehrter 
verwirkt. Der Chefprediger der Kabuler Hadschi Jakob Moschee hatte 
schon vor Tagen angekündigt, dass die Bevölkerung Rahman töten werde,
sollte er freigelassen werden. Da ist kein Fingerbreit Toleranz 
spürbar, und auch die Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit werden 
beiseite geschoben. Afghanistans Verfassung hat festgeschrieben, dass
die internationale Menschenrechtserklärung auch am Hindukusch 
Gültigkeit hat. Und diese Menschenrechtserklärung garantiert das 
Recht auf einen Religionswechsel.
Die Todes-Drohung des Chefpredigers ist ernst zunehmen, denn in 
Afghanistan ist der Einfluss des fundamentalistischen Islam nach wie 
vor groß. Aus diesem Grunde muss sich für Rahman die Frage nach einem
Exil stellen. Nur im Ausland wäre er sicher. Offen ist aber, ob er 
Afghanistan verlassen darf oder ob er für einen neuen Prozess zur 
Verfügung stehen muss, denn der Staatsanwalt ermittelt weiter.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Rheinische Post
Weitere Storys: Rheinische Post
  • 26.03.2006 – 22:05

    Rheinische Post: Wer nichts wagt, gewinnt

    Düsseldorf (ots) - Von Sven Gösmann Bei den drei Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt haben die drei Volksparteien erfolgreich abgeschnitten. Drei Volksparteien? Drei: die CDU in Baden-Württemberg und mit Abstrichen in Sachsen-Anhalt; die SPD in Rheinland-Pfalz; überall jedoch lagen die Nichtwähler vorn. In Sachsen-Anhalt maßen die Demoskopen mit 44 Prozent die ...

  • 24.03.2006 – 21:01

    Rheinische Post: Arme Weißrussen

    Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann Weißrusslands Opposition kämpft auf verlorenem Posten. Sie fühlt sich durch die laute internationale Kritik in ihrem Vorwurf gestärkt, Staatschef Lukaschenko sei nur durch Wahlmanipulation an der Macht geblieben. Sie muss aber erkennen, dass das Ausland nicht helfen kann. Die Sanktionsbeschlüsse der EU gegen die Führung in Minsk sind symbolisch. Sie tun niemandem weh. Schon gar nicht Lukaschenko, dem es völlig egal ...

  • 24.03.2006 – 20:59

    Rheinische Post: Ruhe vor der Wahl

    Düsseldorf (ots) - Von Reinhold Michels Sieht man von der zunehmend zornigen Ärzteschaft ab, scheint das Wahlvolk nach vier Monaten Regierungszeit der großen Koalition eine Verschnaufpause einzulegen zwar stets bereit, die Regierung zu kritisieren, aber nicht wirklich begierig darauf, es tun zu müssen. Politikwissenschaftler sprechen von einer "Empörungsunlust". Das sollte nicht als neue Freude am Politischen missgedeutet werden. Nach den tollkühnen, ...