Rheinische Post: Toyota und die Möglichkeiten - Von THOMAS WELS
Düsseldorf (ots)
Eine neue Autofabrik in Nordrhein-Westfalen, gebaut von einem der erfolgreichsten Auto-Konzerne der Welt? Warum nicht! Gewiss, die Lohnkosten sind hier höher als anderswo, erst recht als in Tschechien, wo etwa der Volkswagen-Konzern immerhin die beste seiner Fabriken - aus Kostensicht und auch qualitativ - unterhält. Allerdings sind die Lohnkosten nicht unbedingt entscheidend, zumal sie bei einem Auto heutzutage durch die Auslagerung an Zulieferer ein Sechstel oder weniger der Gesamtkosten eines Fahrzeuges ausmachen. Und: Die Lohnkosten pro Stück sind dank gemäßigter Tarifpolitik im internationalen Vergleich gesunken. Deutschland ist wieder wer in der Welt: gerade in der Ober- und Luxusklasse. Die Probleme liegen in der Mittelklasse, dort, wo die Massenfertigung geringere Margen abwirft und strategische Fehler gemacht worden sind.
Schon die Überlegungen im fernen Japan, ob sie nun in Steine umgesetzt werden oder nicht, ehren Deutschland und zeigen die Stärken: Es ist ein High-Tech-Standort, wie es wenige in der Welt gibt, es ist ein großer Absatzmarkt - und vor allem einer mitten in Europa. Das ist die wesentliche Stärke NRWs. Das Land ist Europas Zentrum. Eine Toyota-Fabrik am Rhein - dieses Signal würde einen Ruck in ganz Deutschland auslösen. Die Arbeit daran lohnt, ganz nach dem Toyota-Prinzip: Nichts ist unmöglich.
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