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Rheinische Post: Die fehlgeleitete Energie - Von THOMAS WELS

Düsseldorf (ots)

Eine der weniger schönen Eigenschaften mancher
Politiker ist es, dem Bürger mit der linken Hand in die Tasche zu 
greifen, derweil unter lauten Haltet-den-Dieb-Rufen die rechte auf 
den dunklen Wald zeigt. Solcherlei Volksverdummung betreiben die 
Damen und Herren Populisten gerne dann, wenn der Benzinpreis mal 
wieder besonders hoch ist und die Ablenkung vom eigenen Tun nötig 
erscheint. Natürlich wissen diese Experten, dass an die 70 Prozent 
des Spritpreises der Staat kassiert.
Genauso verhält es sich mit dem Strompreis, dessen Höhe nun mit 
Strömen aus Krokodilstränen beweint wird. Nun, wer hat denn für den 
Handel mit Verschmutzungsrechten gesorgt? Und war nicht das Ziel 
gerade von Umweltpolitikern, wie Michael Müller einer ist, die 
Energie müsse teurer werden, damit sich umweltfreundlichere Techniken
mehr lohnen? Es ist geglückt, die Energie ist teurer geworden. So 
teuer, dass es sich lohnt, Zement aus Südkorea per Schiff nach 
Deutschland zu schippern, weil die hiesigen Zementhersteller wegen 
teurer Energie nicht mehr wettbewerbsfähig sind. Wahnsinn im Namen 
der Ökologie. Der Handel von Verschmutzungsrechten mag in der Theorie
ein hübsches Instrument sein, in der Praxis ist er ein 
Planwirtschafts-Moloch. Man kann nur hoffen, dass die Politik schnell
die Energie aufbringt, den Strommarkt zu liberalisieren.

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Telefon: (0211) 505-2303

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