Rheinische Post: Der zweite Irak?
Düsseldorf (ots)
Von Helmut Michelis
Die traurigen Zahlen täglicher Terror-Opfer im Irak und in Afghanistan gleichen sich unheimlich an. Immer öfter werden Angriffe auch auf deutsche Soldaten im angeblich ruhigeren Norden Afghanistans gemeldet. Vermutlich allein dank der modernen Panzerfahrzeuge gab es in letzter Zeit kein Todesopfer mehr. Doch 18 Deutsche sind bereits im Einsatz umgekommen, jederzeit drohen neue Hiobsbotschaften. Denn die radikal-islamischen Taliban wollen das Land zum zweiten Irak machen. Die Nato setzt energisches Durchgreifen dagegen und verdoppelt zurzeit fast ihre Truppen. Für die deutschen Soldaten bleibt allein der Rat zur Vorsicht. Hoffentlich geht die neue Nato-Strategie auf. Wer steckt hinter den beiden jüngsten Anschlägen? Möglicherweise sind es in diesem Fall gar keine Islamisten, sondern Drogenbarone, die ihr lukratives Geschäft durch die internationale Aufmerksamkeit gefährdet sehen. Es ist auffällig, dass Verteidigungsminister Jung immer wieder betont, deutsche Soldaten beteiligten sich nicht aktiv an der Drogenbekämpfung. Das nämlich würde die vom Mohnanbau abhängige Bevölkerung weiter mobilisieren. Auch so bleibt der Einsatz brandgefährlich. Aber eine sinnvolle Alternative dazu gibt es leider nicht.
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