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Rheinische Post: Nordkoreas Raketen

Düsseldorf (ots)

Von Godehard Uhlemann
Die Welt ist geschockt. Nordkorea, das von sich selbst behautet, 
Atommacht zu sein, testet eine ganze Armada von Raketen. Dass nicht 
alles im Sinne des großen Führers Kim Jong Il ablief, ändert nichts 
an der Gefährlichkeit der Entwicklung. Atombomben ohne Trägersysteme 
sind eher ein Problem ihres Besitzers. Im Zweifel fliegen sie ihm 
selbst um die Ohren. Als politisches Drohmittel und potenzielle Waffe
taugen sie erst durch einsatzfähige Raketensysteme, die solche Bomben
in weit entfernte Zielgebiete bringen können. Darum die Tests. Die 
Welt ist aufgebracht, weil es bisher nicht möglich war, die Gefahr 
Nordkorea am Verhandlungstisch zu entschärfen. Genau dies befürchten 
Skeptiker auch mit Blick auf Iran. Der Besitz dieser Waffe verändert 
die politische Wertigkeit ihrer Besitzer und darauf bauen sie.
Der Fall Nordkorea geht über diese Frage weit hinaus. Die Region ist 
betroffen, weil sie ins Visier nordkoreanischer Nuklearwaffen rückt. 
Die spannungsfördernde Kehrseite wäre, wenn sich zum Beispiel Japan 
zu einer eigenen Nuklearstrategie als Antwort auf Nordkorea 
entscheiden würde. Das würde sicherlich auch China und Russland 
alarmieren, die mit Worten Nordkorea warnen, aber zu wenig 
politischen Druck auf Kim Jong Il entwickeln.

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