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Rheinische Post: Röttgen zieht die Konsequenzen

Düsseldorf (ots)

Von Stefan Reker
Hut ab, Herr Röttgen. Mit seiner Entscheidung, lieber auf das 
vielfach höher bezahlte Amt beim Bundesverband der Industrie (BDI) zu
verzichten als auf sein Bundestagsmandat, gibt der CDU-
Abgeordnete ein bemerkenswertes Beispiel. Er dokumentiert damit den 
hohen Wert des direkt von den Wählern erteilten Abgeordnetenmandats, 
das allemal mehr Legitimation, Freiheit und Würde verleiht als eine 
Berufung durch den BDI-Vorstand - wie Röttgen soeben erleben durfte. 
Und er blamiert all jene, die bei ihm bloße "Raffke"-Mentalität sehen
wollten.
In der Tat waren schwer erträgliche Loyalitätskonflikte 
vorgezeichnet, wäre Röttgen als Abgeordneter einer Regierungsfraktion
zugleich Hauptgeschäftsführer eines Interessenverbands geworden, der 
wiederum die Regierungspolitik oft kritisch betrachtet.
Bei Röttgen mag auch die Erkenntnis gereift sein, dass man kaum 
erfolgreich mit einem Verband arbeiten kann, in dem führende 
Mitglieder beim ersten Gegenwind so schnell umfallen und so illoyal 
miteinander umspringen wie in der BDI-Spitze. Bei ihrer Entscheidung 
für Röttgen war schließlich dessen Absicht bekannt, seinen 
Wählerauftrag im Bundestag bis zur nächsten Wahl 2009 zu erfüllen.
Angela Merkel kann es recht sein. Sie muss sich nun keinen neuen 
Fraktionsmanager suchen und behält Röttgen als Minister-Reserve für 
alle Fälle.

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Telefon: (0211) 505-2303

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