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Rheinische Post: Ehrenamt stärken

Düsseldorf (ots)

Von Stefan Reker
Die Bundesregierung hat schnell erkannt, welcher Sprengstoff im 
Experten-Gutachten zum Gemeinnützigkeitsrecht steckte, und sich von 
den Vorschlägen distanziert. Eine Verschärfung der Maßstäbe dafür, 
was als gemeinnützig anerkannt und steuerlich begünstigt wird, mag 
aus rein wettbewerbsrechtlicher Sicht durchaus sinnvoll sein. Dennoch
wäre sie kontraproduktiv. Denn die Gesellschaft hätte mehr zu 
verlieren als zu gewinnen.
Alles, was das ehrenamtliche Engagement in Deutschland schwächen 
würde, fiele am Ende dem Staat zur Last. Steuermehreinnahmen durch 
gekürzte Steuervorteile für Vereine und Wohlfahrts-Institutionen 
würden vermutlich doppelt aufgefressen durch die zusätzlichen Kosten,
wenn staatliche Behörden die entsprechenden Sozial-Dienste 
organisieren müssten. Ganz abgesehen davon, dass sie die 
gesellschaftlichen Aufgaben von Jugendsport bis Altenpflege bei 
weitem nicht so bürgernah und mit menschlicher Zuwendung erfüllen 
könnten. Weil allen klar ist, dass der Staat in Zukunft eher weniger 
als mehr leisten kann, hat sich die große Koalition eine Stärkung des
ehrenamtlichen Engagements zum Ziel gesetzt. Der freiheitliche Staat 
lebt von Voraussetzungen, die er nicht gesetzlich erzwingen kann.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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