Rheinische Post: Libanons Hoffnung
Düsseldorf (ots)
Von Godehard Uhlemann
Von heute an sollen in Nahost die Waffen schweigen. Diese Hoffnung ist noch längst kein Faktum. Die UN-Resolution war eine schwierige Geburt. Israel und die Schiiten-Miliz Hisbollah haben Zustimmung signalisiert. Dies ist Taktik und betont den eigenen Friedenswillen. Und dessen Bekundung ist für die öffentliche Meinung weltweit wichtig. Die Resolution 1701 steht am Anfang einer Entwicklung. Bis zu ihrer Umsetzung braucht es Zeit auf einem langen Weg. Einer ihrer möglichen Bruchstellen ist die Entwaffnung der Hisbollah. Wer soll das erreichen, denn Hisbollah wird wohl nicht freiwillig die Waffen abgeben? Die libanesische Armee rückt in den Süden des Landes vor, doch auch sie spiegelt die ethnische und religiöse Breite von Libanons Bevölkerung. Das wirft die Frage auf, ob schiitische Soldaten schiitische Milizionäre entwaffnen werden? Wann kommt die UN-Friedenstruppe? Darf und wird sie Gewalt anwenden und Waffenlieferungen an die Hisbollah verhindern? Dass Israel den Libanon verlassen muss, ist klar. Doch dies wird nur gegen Sicherheit geschehen. Verlierer ist die Hisbollah, denn sie muss ihre militärische Schlagkraft aufgeben. Gewinner ist der Libanon, dessen Regierung endlich Herr im eigenen Hause werden kann.
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