Rheinische Post: Frauen und Macht
Düsseldorf (ots)
Von Kathrin Lenzer
Freilich freut es uns, dass erstmals eine Deutsche die Forbes-Liste der weltweit mächtigsten Frauen anführt. Schade nur, dass diese mächtigste Macherin vielen Frauen nicht als Vorbild erscheint, dem nachzueifern sich lohnte. Bundeskanzlerin Merkel hat zu viele Gegner, einen zu harten Zug um den Mund, und ihre Kleidung sitzt nicht immer formschön. Vielen Frauen gefällt das nicht. Wollen und sollen sie doch dies: gefallen. Brauchen wir also andere Vorbilder? Im Gegenteil. Wir brauchen mehr Frauen wie Merkel. Frauen, die sich trauen, mächtig zu sein - und bei manchen darum unbeliebt. Als die erste Frau in den Vorstand eines Dax-Unternehmens aufstieg, nannten es die Kommentatoren eine Sensation, gar einen "revolutionären Akt". Anders die Firma. Die nannte es nur "vernünftig". Die Dame sei die beste Kraft gewesen. So einfach. Und weil es so einfach ist, verstehen es immer mehr Chefs und fördern Talente, ungeachtet, ob diesen ein Adamsapfel im Halse sitzt oder nicht. Natürlich gibt es noch die Macho-Strukturen. Doch waren die Bedingungen für karrierebewusste Frauen nie so gut wie heute. Je mehr Frauen sich Macht zutrauen, ihre Chancen nutzen, desto mehr Gefallen finden Frauen wie Merkel - als Vorbild für Männer und Frauen.
Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell