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Rheinische Post: Pofallas Lücken

Düsseldorf (ots)

Von Thomas Seim
Politik kennt keine Dankbarkeit. Ein Parteifreund - das gilt in 
der Politik als Superlativ von Freund und Feind. So wird es den 
CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla nicht wundern, dass Teile der 
NRW-CDU sich nicht mehr dankbar an die strategischen Hilfen erinnern 
wollen, die er ihnen vor der NRW-Wahl gab. Gegen das Zögern der 
Landesspitze legte Pofalla die NRW-CDU gegen schwarz-grüne Bündnisse 
und auf den Kohle-Ausstieg fest.
In der Politik aber zählt nur Erfolg. Und da legt Pofalla eine Bilanz
mit großen Lücken vor: Schlechte Wahlergebnisse, schlechte 
Umfragewerte, wenig Profil einer großkoalitionären CDU. Der 
CDU-Generalsekretär ist zu brav, legt keinen Wert auf 
identitätsstiftenden Streit mit der SPD. Mehr noch: Alte Positionen 
hat er geschleift. Über Schwarz-Gelb-Grün sprach er nach der 
Bundestagswahl selbst mit Joschka Fischer. In der Kohlepolitik 
scheint er näher bei IGBCE-Chef Schmoldt als bei Rüttgers. Dazu trägt
er den Richtungskonflikt in die Union: Die Parteibasis ist völlig 
irritiert darüber, dass ihr Generalsekretär sich von ihrer 
Lebensrealität entfernen und das Ehegattensplitting aufgeben will. So
stürzt der Aufsteiger 2005 in seinem Landesverband mehr und mehr ab. 
Das ist schade. Denn Pofalla könnte mehr.

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