Rheinische Post: Reife Jugend - Von EVA QUADBECK
Düsseldorf (ots)
Da reiben sich die über 30-Jährigen die Augen: Nach den Blumenkindern, den Spontis und der Null-Bock-Generation wächst in Deutschland eine Jugend heran, die reifer ist, als es mancher 68er je werden wollte. Wertet man die Shell-Studie tatsächlich als Abbild der jungen Generation, dann kann man nur den Hut ziehen: Die jungen Menschen sind pragmatisch und zielstrebig und dennoch fröhlich und sozial.
Doch der Generationenfrieden kann leicht Risse bekommen. Denn auf die Jugend von heute, die überwiegend gut behütet und im Wohlstand groß werden durfte, warten enorme Probleme: Arbeitslosigkeit, Staatsschulden, überlastete Sozialsysteme, Umweltschäden, Integrationsprobleme, Überalterung der Gesellschaft. Als eine "pragmatische Generation unter Druck" bezeichnen die Wissenschaftler, was auch schnell eine "verzweifelte Generation auf der Straße" werden kann. Die Jugend in Frankreich hat in tagelangen Krawallen gezeigt, was passiert, wenn sich eine Generation von der Politik im Stich gelassen fühlt. Angesichts der schlechten Werte, die die Politik von der Jugend bekommt, muss die Worthülse von der Generationengerechtigkeit endlich mit Sinn gefüllt werden.
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