Rheinische Post: Zu hoher Gaspreis - Von ALEXANDER VON GERSDORFF
Düsseldorf (ots)
Die deutschen Gasversorger geben dieser Tage keine gute Figur ab. Pünktlich zu Beginn der Heizsaison am 1. Oktober wird Gas in vielen Städten und Regionen Deutschlands teurer. Für eine vierköpfige Familie bedeutet das zusätzliche Kosten von bis zu sieben Euro im Monat. Dabei steht die große Belastung durch die höhere Mehrwertsteuer ja noch aus - und die Mehrwertsteuer wird auch auf Strom und Gas gezahlt. Ein doppelter Schlag also.
Den Gaspreissprung begründet die Branche mit steigenden Importpreisen und der verzögert wirkenden Kopplung an den Ölpreis. Was in Zeiten spottbilliger Rohstoffe für Wahrheit und Klarheit gegenüber dem Kunden sorgen sollte, schlägt jetzt wie ein Bumerang auf ihn zurück. Nun ist der Ölpreis zuletzt deutlich gefallen. Trifft die Argumentation der Versorger zu, müssten die Gaspreise 2007 wieder sinken. Analoge Preisrückgänge zu vorangegangenen Erhöhungen hat es aber noch nie gegeben.
Der Bundeswirtschaftsminister sollte nicht länger zusehen. Er will den Wettbewerb durch schärfere Kartellaufsicht anheizen. Das aber kann nur der Anfang sein. Am Ende muss bei Gas und auch bei Strom derselbe Wettbewerb herrschen wie auf dem Telefonmarkt. Darauf sollte Michael Glos hinarbeiten.
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