Rheinische Post: Bundesrechnungshof kritisiert private Job-Vermittlung - große Koalition hält dennoch daran fest
Düsseldorf (ots)
Der Bundesrechnungshof hat wegen "Mitnahme- und Drehtüreffekten" erhebliche Bedenken gegen das Verfahren der privaten Arbeitsvermittlung per Gutschein. Dennoch hat die große Koalition das Verfahren erneut um ein Jahr bis Ende 2007 verlängert. Das Gutschein-Verfahren habe zwar zur Gründung einer Vielzahl privater Arbeitsvermittlungen beigetragen, allerdings bisher keine wesentlich Entlastung auf dem Arbeitsmarkt gebracht, kritisiert der Bericht des Bundesrechnungshofs, aus dem die "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe) zitiert. Desweiteren biete es "Arbeitgebern die Möglichkeit, sich auf Kosten der Beitragszahler von eigenen Aufgaben der Personalbeschaffung zu entlasten", heißt es in dem Papier. Nach der aktuellen Regelung können sich Arbeitslose an einen privaten Vermittler wenden. Die Gebühr für eine erfolgreiche Vermittlung, die zwischen 1000 und 2000 Euro liegt, zahlt die Bundesagentur für Arbeit. Der CDU-Arbeitsmarktexperte Ralf Brauksiepe verteidigte die Entscheidung der großen Koalition: "Wir wollen kein Vermittlungsmonopol der Bundesagentur für Arbeit." Im Laufe des nächsten Jahres solle das Verfahren erneut bewertet und dann über die Arbeitsmarktinstrumente insgesamt entschieden werden.
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