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Rheinische Post: Justizministerin auf Anklagebank

Düsseldorf (ots)

Von Detlev Hüwel
Als Richterin gehörte für Roswitha Müller-Piepenkötter der Umgang 
mit Angeklagten zur beruflichen Routine. Seit ihrem Wechsel an die 
Spitze des Justizministeriums sitzt die CDU-Politikerin nun erstmals 
auf der politischen Anklagebank. Die Opposition nennt die Ermordung 
eines 20-Jährigen durch Mithäftlinge in der JVA Siegburg beispiellos 
in der Geschichte des Landes. Sie lastet der Ministerin an, sich viel
zu schleppend in das Verfahren eingeschaltet zu haben und die 
Parlamentarier nur scheibchenweise mit Informationen zu versorgen.
Tatsächlich machte die Justizministerin gestern keinen untadeligen 
Eindruck. Sie schien schlecht präpariert zu sein. Da, wo Daten mit 
ein paar Telefonaten längst hätten eingeholt werden können, 
verschanzte sie sich hinter ihrem bevorstehenden Besuch in der JVA. 
Am Abend dann ließ sie ihren Abteilungsleiter aus dem Ministerium 
ellenlange Zahlenkolonnen verlesen, die den unguten Eindruck 
erweckten, als sollten hier mögliche Missstände wegschwadroniert 
werden. Präzise Antworten auf präzise Fragen hören sich jedenfalls 
anders an.
Keine Frage: Souverän wirkte der gestrige Auftritt der Ministerin 
wirklich nicht. Doch die Forderung der Opposition nach ihrem 
Rücktritt dürfte ins Leere gehen. Regierungschef Rüttgers hält an 
seinen Leuten fest  jedenfalls so lange es irgend geht.

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