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Rheinische Post: Wirtschaftsweiser Franz: Keine Zeit für hohe Lohnabschlüsse

Düsseldorf (ots)

Der "Wirtschaftsweise" Wolfgang Franz warnt vor
kräftigen Lohnzuwächsen. "Bei vier Millionen Arbeitlosen ist nicht 
die Zeit für dicke Lohnabschlüsse", sagte er der in Düsseldorf 
erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). "Natürlich sollen
auch Arbeitnehmer etwas vom wachsenden Sozialprodukt bekommen. Doch 
das macht man besser über Gewinnbeteiligungen."
Zugleich weist Franz den Rat des Wirtschaftsweisen Peter Bofinger 
zurück, Deutschland brauche drei Prozent mehr Lohn, um den Aufschwung
zu stabilisieren. "Das Gegenteil ist richtig: Wer die Kaufkraft und 
damit den Aufschwung stabilisieren will, muss über eine moderate 
Lohnpolitik die Zahl der Arbeitsplätze und damit die 
gesamtwirtschaftliche Lohnsumme erhöhen."
Franz warnte davor, durch Lohnerhöhungen die anstehende 
Mehrwertsteuer-Erhöhung auszugleichen. "Das darf auf keinen Fall 
passieren. Das Geld aus der Erhöhung der Mehrwertsteuer behalten die 
Unternehmen ja nicht für sich, sie geben es an den Staat weiter. Also
können sie es auch nicht an die Arbeitnehmer verteilen. Wer das 
fordert, gefährdet viele Arbeitsplätze."

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