Rheinische Post: Kein Irak-Rezept
Düsseldorf (ots)
Von Godehard Uhlemann
Einen drastischen Truppenabbau im Irak und Gespräche mit Syrien und Iran will US-Präsident Bush (noch) nicht. Entsprechende Vorschläge der Baker-Kommission müssen reifen. Der Bericht ist kein Backbuch für Frieden. Es reicht nicht, einige Bestandteile durcheinander zu mengen in der Hoffnung, die Krisenzone so krisenfrei zu machen. Richtig ist, dass die USA als Supermacht und Hauptakteur in der Region ihre Strategie überdenken und anpassen müssen. Das war selbst Präsident Bush klar, der seine Analyse in einen Satz presst: "Wir brauchen einen neuen Ansatz". Entscheidend wird sein, was mit Ansatz gemeint ist und mit welchem Ziel. Es kann nicht sein, dass die USA ihren Krieg gegen Saddam Hussein forcierten und nun die nachgewachsenen Probleme den Irakern allein überlassen. Denn selbst wenn die USA alle Soldaten abzögen, bliebe die Region vom Frieden weit entfernt. Es gibt noch den Krieg der Schiiten mit den Sunniten. Es gibt die gewaltsamen Konflikte über die Aufteilung irakischer Ölreichtümer. Das sind schwere interne Machtkämpfe. Für den Briten Tony Blair besteht ein enger Zusammenhang zwischen dem Irak und dem Nahostkonflikt. Zu Bushs nah- und mittelöstlichen Positionen entwickeln sich da wachsende Differenzen.
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