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Rheinische Post: Strom: Die EU trifft den Nerv

Düsseldorf (ots)

Von Thomas Wels
Allmählich müssen sie sich in den Chefetagen der deutschen 
Energiekonzerne warm anziehen: Kaum ein Politiker, der sich nicht die
Reduzierung der Energiepreise auf die Fahnen schreibt und die 
Konzerne ins Visier nimmt. Der Applaus des Volks ist ihnen gewiss, 
selbst wenn das Lob dieselben Politiker trifft, die mit ihrer Steuer-
und Umweltpolitik für die hohen Preise verantwortlich sind. Sei's 
drum.
Wahr ist auch, dass sich RWE, Eon, Vattenfall und EnBW 80 Prozent des
Marktes teilen und deshalb von Wettbewerb keine Rede sein kann. Erst 
recht nicht, wenn die Energieerzeuger zugleich über die Netze zur 
Verteilung verfügen. Diese Leitungen sind eine praktische 
Einrichtung, stellen sie doch ein natürliches Monopol dar: Den 
Wettbewerb der Leitungen kann es nicht geben, weil es schlicht 
unsinnig wäre, zwei nebeneinander zu legen. Andererseits wäre es 
schon fast widernatürlich, würden RWE oder Eon ihre Konkurrenten in 
ihr Netz zur fröhlichen Gewinnabschöpfung einladen. Insofern trifft 
die EU genau den Nerv, wenn sie fordert, Erzeugung und Netz zu 
trennen. Vermutlich aber ist das für die deutsche Politik zu 
marktwirtschaftlich, zumal sie in verfassungsrechtlich geschützte 
Eigentumsrechte eingreifen müsste. Es wird also kommen wie immer in 
Deutschland: zu einer langwierigen Bürokratie-aufwändigen Regulierung
der Netztdurchleitung.

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