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Rheinische Post: Zurück zur Atomkraft

Düsseldorf (ots)

Von Sven Gösmann
Es sind nicht die schlechtesten Lernerfolge, die aus eigenen 
Fehlern reifen. Nach dieser Devise verfährt augenscheinlich der 
frühere rot-grüne Wirtschaftsminister und heutige Vorsitzende der 
Ruhrkohle AG, Werner Müller. Einst war er der Architekt des Ausstiegs
aus der Atomkraft. Er führte Deutschland damit auf einen 
energiepolitischen Sonderweg, der sich zunehmend als Sackgasse 
erweist.
Dabei geht es Müller nicht allein um die energiepolitische 
Versorgungssicherheit für das hoch industrialisierte Deutschland, 
vielmehr rückt die Klimaproblematik in den Mittelpunkt der 
Überlegungen. Schließlich erleben wir derzeit alle unheilvolle 
Vorboten der globalen Erwärmung - oder sind Frühlingsgefühle im 
Winter schon gar keine Vorboten mehr, sondern dauerhafte Gäste in 
unserem Leben?
Weil auch Müller das spürt, spricht er sich jetzt sogar für die 
langfristige Nutzung der Atomkraft in Deutschland aus. Die neuerliche
Energie-Debatte, die nach der Kanzlerin mit Müller einer der 
mächtigsten Industriebosse vorantreibt, macht immerhin deutlich, dass
der Atomausstieg nicht unumkehrbar ist. Noch sind die nötigen 
Experten und das Know-how bei uns vorhanden. Noch sind die 
internationalen Auseinandersetzungen um Erdöl und Erdgas glimpflich 
ausgegangen. Die deutsche Politik sollte nicht wieder zu viel Zeit 
mit Diskussionen verlieren.

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Telefon: (0211) 505-2303

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