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Rheinische Post: Rentenprotest

Düsseldorf (ots)

Von Antje Höning
Die IG Metall hat in NRW tausende Stahlarbeiter auf die Straße 
geholt, um gegen die Rente mit 67 zu protestieren. Die Aktion ist 
unverantwortlich und enttäuschend zugleich. Unverantwortlich, weil 
die Anhebung des Rentenalters zwingend nötig ist, um das Rentensystem
zu retten. Es ist eine einfache Rechenaufgabe: Wenn die Menschen 
heute im Schnitt zehn Jahre länger leben und Rente beziehen als vor 
50 Jahren, müssen sie auch länger einzahlen, damit das System nicht 
zusammenbricht. Das gilt umso mehr, weil es künftig weniger 
Beitragszahler, aber mehr Rentner gibt. Man kann an der Politik der 
großen Koalition viel aussetzen, die Rente mit 67 ist eine wichtige 
Reform. Und zumutbar ist Arbeiten bis 67 auch, wie skandinavische 
Länder zeigen.
Dass ausgerechnet der NRW-Chef der IG Metall, Detlef Wetzel, in der 
ersten Reihe der Proteste marschiert, enttäuscht. Bislang fiel Wetzel
als wohltuende unideologische Alternative zu IG Metall-Chef Jürgen 
Peters auf. Nun plappert er Peters' Gegen-Alles-Propaganda nach. 
Zugleich treibt er die Mitarbeiter in Konflikte mit ihren Betrieben. 
Denn politische Streiks sind verboten, da hat der Arbeitgeberverband 
Recht. Der Verdacht liegt nahe, dass die IG Metall einfach mal wieder
Schlagzeilen wollte.

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