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Rheinische Post: Israels Präsident schadet dem Land - Von GODEHARD UHLEMANN

Düsseldorf (ots)

Israels Staatspräsident Mosche Katzav schadet
seinem Land. In einer unappetitlichen Affäre, die seinen sofortigen 
Rücktritt von der Spitze des Staates erforderlich gemacht hätte, will
er sein Amt nur ruhen lassen. Das ist zu wenig. Er schafft keine 
Klarheit, sondern verletzt die Würde des Amtes. Die Vorwürfe von 
sexueller Nötigung bis hin zur Vergewaltigung lassen sich nicht aus 
der Immunität des höchsten Postens heraus aufarbeiten. Die 
Vorbildfunktion der überparteilichen Staatsspitze ist zur Farce 
geworden.
Bis zu einer Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung. Auch bei 
Katzav. Bei der Beweiserhebung und den Entlastungsbemühungen der 
Verteidigung wurde mit harten Bandagen gekämpft. Die Anklagebehörde 
gibt vor, ausreichend stichhaltige Beweise zu besitzen, die eine 
Klage ermöglichen. Doch sie muss sich auch sicher sein, dass die 
Beweise halten, was sie versprechen und eine Verurteilung 
garantieren. Anderenfalls würde Israels Staats- und 
Politikverständnis bis in die Grundfesten erschüttert.
Ramponiert ist es heute schon. Außenministerin Livni leitet das 
Justizministerium kommissarisch, weil dessen Ex-Chef wegen sexueller 
Belästigung angeklagt ist. Gegen Ministerpräsident Olmert laufen 
Untersuchungen wegen zweifelhafter Immobiliengeschäfte und des 
Verdachts der Korruption. Es gibt noch andere Fälle. Israel muss 
endlich aufräumen.

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