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Rheinische Post: Steinbrück, politisch

Düsseldorf (ots)

Von Thomas Seim
Peer Steinbrück hat die Neuverschuldung gesenkt und die 
EU-Defizit-Kriterien erstmals wieder eingehalten. Doch das ist nur 
die halbe Wahrheit. Steinbrück ist auch der Finanzminister mit der 
größten Steuererhöhung per Mehrwertsteuer. Nun erklärt der 
Finanzminister, Deutschland liege mit seinen Unternehmensteuern im 
europäischen Mittelfeld, weitere Senkungen werde es mit ihm nicht 
geben. Da drängt sich die Frage auf: Warum ist Steinbrück in diesem 
Fall eigentlich mit dem Mittelfeld zufrieden, wo er doch sonst stets 
an die Spitze will?
Die Antwort ist in Steinbrücks Verhältnis zur SPD zu suchen. Dort 
nämlich hat er sich  insbesondere bei der neuen SPD-Landeschefin NRW,
Hannelore Kraft  unbeliebt gemacht mit seinen Steuerreformplänen für 
Unternehmen. Auch seine Haltung zu Subventionskürzungen und 
Auslaufbergbau lassen die SPD nicht jubeln. Steinbrück gibt sich 
deshalb überraschend politisch und versucht, die eigenen Reihen mit 
dem Verzicht auf weitere Steuersenkungen für Unternehmen zu 
beruhigen. Der SPD wird das nicht reichen. Sie wird ihn bald  und mit
Recht  fragen: Wann kommen Entlastungen für die Geringverdiener? Der 
Hinweis aufs europäische Mittelfeld wird dann nicht mehr ausreichen.

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