Rheinische Post: Kindergeld nicht aufstocken
Düsseldorf (ots)
Von Detlev Hüwel
Der Vorschlag der SPD, auf die Erhöhung des Kindergeldes zu verzichten und dafür mehr Betreuungsangebote zu schaffen, ist nicht ganz neu. Schon seit Monaten diskutieren die Genossen über diesen Plan, der vor allem bei der SPD in NRW auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Auch die Union müsste sich damit anfreunden können. Es war schließlich der nordrhein-westfälische Familienminister Armin Laschet, der an der Kindergeld-Schraube drehen wollte. Zehn Euro weniger, so hatte er vorgerechnet, reichten aus, um den Kindergartenbesuch beitragsfrei gestalten zu können. Laschet musste für diesen Vorstoß zum Teil schwere Kritik einstecken, doch zurückgerudert ist er nicht. Die Überlegung, das Kindergeld nicht aufzustocken, ist eine Art Synthese zwischen den divergierenden Positionen. Den Eltern wird nichts genommen, allerdings auch nichts zusätzlich gegeben. Gewiss: Wer mit dem Cent rechnen muss, für den ist jeder zusätzliche Euro ein Segen. Für die Mehrzahl der Empfänger dürfte es dagegen kaum ins Gewicht fallen, wenn das Kindergeld nicht um zehn oder zwölf Euro steigt. Wenn im Gegenzug tatsächlich mehr getan wird für die Betreuung der Kleinen und Kleinsten, wäre das eine angemessene, durchaus familiengerechte Entscheidung.
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