Rheinische Post: Deutsche in Not
Düsseldorf (ots)
Von Godehard Uhlemann
Zwei Deutsche in der Hand irakischer Entführer? Die spärlich sickernden Informationen scheinen dies zu bestätigen, auch wenn Berlin noch weitgehend schweigt. In diesem Fall geht es nicht um Menschen, die das Lebens-Risiko Irak unterschätzten und sich aus überbordender Nächstenliebe in ein unverantwortliches Abenteuer stürzten. Es geht um eine Deutsche, die einen Iraker heiratete und einen Sohn hat, der im dortigen Außenministerium am Aufbau und Neubeginn seines Landes mitarbeitet. Doch schon das ist zu viel für Extremisten, die sich einen offenen und freien Irak nicht vorstellen können. Lieber zerstören sie alles, was nicht in ihr Konzept passt. Das ist inhuman. Auch wenn es "nur" Kriminelle sind, die auf das schnelle Lösegeld aus sind, ändert das nichts am Befund absoluter Gewissenslosigkeit. Denn sie treibt am Ende noch die wenigen Idealisten aus dem Land, die dem Irak noch auf die Beine helfen können. Die Gewalt und die Verrohung werden sich nicht so schnell abstellen lassen. Die Auseinandersetzungen zwischen Sunniten und Schiiten bleiben hasserfüllt. Täglich kommt es zu schwersten Anschlägen. In Mekka haben sich soeben die zerstrittenen Palästinenser getroffen, um den Bruderzwist zu beenden. Wann nimmt sich die arabische Welt des Iraks an?
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