Rheinische Post: Ideologische Familien-Gräben - Von EVA QUADBECK
Düsseldorf (ots)
In der Union entlädt sich gerade ein Gewitter, das sich seit dem Amtsantritt von Familienministerin Ursula von der Leyen zusammengebraut hat. Diese Ministerin hat mit Charme, Chuzpe und Rückendeckung der Kanzlerin die Familienpolitik der Union handstreichartig reformiert. Das ging vielen zu schnell und nun auch zu weit. Der Streit ist nur folgerichtig. Die Union muss allerdings aufpassen, dass sie sich in dieser Auseinandersetzung nicht in alten ideologischen Grabenkämpfen verbeißt.
Die Familienpolitik ist eine hoch emotionale Angelegenheit. Wenn Politiker für das Hausfrauen-Modell kämpfen, haben sie dafür meistens ebenso private Gründe wie jene Politikerinnen, die für die Vereinbarkeit von Kind und Karriere streiten. Aber es gibt keine Garantie dafür, dass die Kinder von Hausfrauen besser gelingen als die von berufstätigen Müttern oder umgekehrt. Vielmehr kommt es darauf an, dass Eltern ihre Kinder wahr- und ernstnehmen - das kann in beiden Modellen glücken.
Wie sich eine Familie organisiert, ist private Angelegenheit und muss dies bleiben. Nicht nur in der Politik, sondern in der Gesellschaft insgesamt bedarf es aber dringend einer stärkeren Gelassenheit. Es macht keinen Sinn, das Lebensmodell der anderen Familien als Kampfansage an die eigene Lebensweise zu verstehen.
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