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Rheinische Post: London rückt ab

Düsseldorf (ots)

Von Godehard Uhlemann
Auf dieses Signal aus London haben viele gehofft, andere jenseits 
des Atlantiks haben es befürchtet. Doch es war schon seit längerem 
klar: Die Briten werden den Irak verlassen. So war es von der 
Regierung Blair angekündigt und versprochen. Offen waren der 
Zeitpunkt und die Zahl der abziehenden Soldaten. Regierungschef 
Blair, der wegen seiner Irak-Politik schon seit langem innenpolitisch
unter Druck stand, hat dies nun klargestellt. Schrittweise wird der 
Abzug geschehen, und kampfbereite Rest-Truppen werden solange im Irak
bleiben, wie sie von der dortigen Regierung erwünscht sind.
Blair fällt dem Verbündeten USA mit seiner Ankündigung nicht in den 
Rücken. Auch dort wird über ein Ausstiegsszenario nachgedacht. Doch 
alle  auch die Kritiker des Irak-Krieges  sollten sich bewusst sein, 
dass ein kompletter Abzug erst dann möglich sein wird, wenn das Land 
seine innere Ordnung und Sicherheit mit eigenen Kräften durchsetzen 
kann. Anderenfalls würde Irak im Bürgerkrieg versinken. Blairs 
Irak-Entscheidung hat insofern Gewicht, als sie den Irakern 
signalisiert, dass fremden Truppen keine Besatzungsmacht, sondern auf
Zeit im Land sind. Die muss nun genutzt werden, um die Ausbildung der
irakischen Sicherheitskräfte zu optimieren.

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