Rheinische Post: KOMMENTAR Preisdruck im Nahverkehr
Düsseldorf (ots)
Die Preiserhöhung des VRR ist nur die unschöne Spitze des Eisbergs, der die Erfolgsgeschichte des öffentlichen Nahverkehrs in NRW gefährdet. Bei allem Ärger über Verspätungen, Informationsmängel oder unbehagliche Fahrgasträume benutzen Jahr für Jahr mehr Menschen Bus oder Bahn. Mit höheren Preisen und einem wenn auch nur leicht reduzierten Angebot weiter neue Kunden zu gewinnen, dürfte schwer fallen. Tatsache ist, dass Land und Bund ihre Subventionen für Busse und Bahnen herunterfahren. Das kann heilsame Wirkungen entfalten. Strukturen werden in Frage gestellt, alte durch neue Züge ersetzt, weil sie wirtschaftlicher sind, und der Wettbewerb der Bahn-Unternehmen wird angekurbelt. Genüsslich weist der VRR der Deutschen Bahn nach, dass die Regionalbahnen des Konkurrenten Abellio deutlich mehr bieten als die DB. Nicht zu Unrecht schielt der Verbund zudem auf die satten DB-Gewinne, die zweifellos zu einem erheblichen Teil im Regionalverkehr erzielt worden sind. Der Spardruck kann aber auch zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. Nämlich dazu, nur noch dort zu fahren, wo große Kunden-Mengen zu erwarten sind. Bei allem Sparwillen müssen die Politiker dafür sorgen, dass der ländliche Raum nicht abgehängt wird.
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