Rheinische Post: Pflegezeit löst Probleme nicht
Düsseldorf (ots)
Von Eva Quadbeck
Die Pflege gebrechlicher Menschen ist in einer alternden Gesellschaft eine schwere Aufgabe. In der Zukunft wird die Last größer. Derzeit wird der Großteil der Pflegebedürftigen zu Hause betreut. Meistens sind es die Töchter und die Schwiegertöchter, die erst die Kinder groß gezogen haben und sich dann um die Eltern kümmern - eine Arbeit, die viel Anerkennung verdient. Aber mit steigender Erwerbstätigkeit der Frauen wird das Pflegen der Eltern immer weniger selbstverständlich. Mit einer Pflegezeit, ähnlich der Elternzeit, könnten mehr Berufstätige motiviert werden, sich rund um die Uhr um die eigenen Eltern zu kümmern. Der Vorteil aus Sicht der Politik: Pflege zu Hause ist günstiger als in Heimen. Der Nachteil für die Unternehmen: Neben Mutterschutz und Elternzeit auch noch zeitweise Arbeitnehmer für die Pflege freizustellen, ist vor allem bei qualifizierten Jobs mit erheblichen Kosten verbunden. Gleiches gilt für die Teilzeit. Angesichts der steigenden Zahl Pflegebedürftiger bedarf es kreativer Ansätze. Beispielsweise durch neue Formen betreuten Wohnens, in denen sich alte Menschen gegenseitig helfen, sich Gesellschaft leisten und gemeinsam Hilfen finanzieren. Solche Modelle funktionieren allerdings nur, wenn die Kinder der Senioren einen Teil der Verantwortung übernehmen und häufig nach dem Rechten sehen.
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