Rheinische Post: Kohle-Chef Müller
Düsseldorf (ots)
Von Martin Kessler
So langsam wird der Kompromiss über die Zukunft der deutschen Steinkohle mit Leben gefüllt. Alle Seiten müssen dabei Federn lassen. Entscheidend ist, dass der hochsubventionierte Bergbau ohne gravierende Härten für die dort Beschäftigten ein Ende findet. Diesen Erfolg kann sich Ministerpräsident Jürgen Rüttgers ans Revers heften. Am Ziel seiner Wünsche ist aber auch RAG-Chef Werner Müller. Er hat gegen vielfältige Widerstände seinen Konzern in einen rentablen Teil mit den Sparten Chemie, Energie und Immobilien und einen defizitären Teil mit den noch bestehenden acht Zechen aufgespalten. Damit hat er die Grundlage für einen Fortbestand der ökonomisch interessanten Teile der RAG gelegt. Die Krönung seines Lebenswerks dürfte jetzt der Vorsitz der neuen Bergbau-Stiftung sein, die den rentablen Teil an die Börse bringt und die Steinkohle geordnet beendet. Auch wenn die Personalie Müller bei Rüttgers nicht unbedingt auf Gegenliebe stößt: Ein Staat im Staate wird die neue Stiftung nicht werden. Der Landeschef hat alle Möglichkeiten, hier Hürden einzubauen. Nicht zuletzt die Begrenzung der Amtszeit ist eine. Einen zweiten Berthold Beitz, den Chef der einflussreichen Krupp-Stiftung, wird es nicht geben.
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