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Rheinische Post: Kindermüdigkeit

Düsseldorf (ots)

von Eva Quadbeck
In Deutschland fehlt das Klima, dass Kinder selbstverständlich zum
Leben dazugehören. In weiten Teilen der Bevölkerung gelten sie als 
teuer, anstrengend und Karriere hemmend. Das sind sie auch aber nur 
in zweiter Linie. In erster Linie machen Kinder glücklich, halten 
jung, und ihre Eltern wachsen an ihnen.
In der Debatte um die niedrige Geburtenrate werden übrigens die 
Männer vergessen. Nur 46 Prozent sehen in Kindern einen Lebenssinn. 
Bei den Frauen sind es immerhin 56 Prozent. Alle Maßnahmen, Familien 
mit Geld und Betreuungsangeboten zu unterstützen, können angesichts 
solcher Kindermüdigkeit nur bedingt wirken.
Die Politik also trägt nur einen Teil der Schuld an dem 
Geburtenmangel. Sicher, Familienpolitik war allzu lange ein 
Unterkapitel der Sozialpolitik. Ex-Kanzler Schröder hatte sie noch 
als "Gedöns" abgetan. Ministerin von der Leyen hat es nun geschafft, 
dass Familie als Top-Thema auf der Tagesordnung steht  in den 
Nachrichten und Talk-Sendungen, an den Frühstücks- und an den 
Stammtischen. Dies könnte dazu beitragen, dass Kinder stärker in den 
Mittelpunkt der Gesellschaft rücken. Nur dann werden auch wieder mehr
Kinder geboren.
Bericht: Deutsche sind Familienmuffel, Seite A 6

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