Rheinische Post: Nordirlands 8. Mai
Düsseldorf (ots)
Von Godehard Uhlemann
Während der 8. Mai 1945 mit der deutschen Kapitulation das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa markiert, kennzeichnet der 8. Mai 2007 für Nordirland ein politisches Datum, das hoffentlich zu einem dauerhaften Frieden in der britischen Krisenprovinz führt. Zwei einst bis aufs Blut verfeindete Männer bilden eine gemeinsame Regierung zum Wohle der Nordiren. Sie wollen eine Jahrzehnte alte Feindschaft überwinden, doch an diesem herausragenden Tag nordirischer Geschichte sind sie nicht in der Lage zu einem öffentlichen Händedruck. Das offenbart, was es auf dem schwierigen Friedensweg noch an Blockaden zu überwinden gilt. Hass und Misstrauen hatten das Miteinander vergiftet, und Terror mit über 3700 Toten war die Ernte dieser Saat. Ob Nordirland nun auf einem unumkehrbaren Friedensweg ist, hängt vor allem vom neuen Regierungschef Ian Paisley und seinem katholischen Vertreter Martin McGuinness ab. Wenn ihr Sieg der Vernunft gelänge, sollten andere Krisenherde vom Baskenland bis Nahost daraus lernen. Nordirland leidet noch immer unter den Folgen eines 30-jährigen Bürgerkrieges. Zugesagt wurden Milliarden-Hilfen, um dem Frieden eine wirtschaftliche Basis zu geben. Hoffentlich machen da alle mit.
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