Rheinische Post: Der tiefe Sturz des Radsports
Düsseldorf (ots)
Von Robert Peters
Radsport ist populär. Nach Erhebungen des Bundes Deutscher Radfahrer schwingen sich 45 Millionen Deutsche regelmäßig auf den Drahtesel. 150.000 von ihnen sind in den 2500 Vereinen organisiert, 25.000 davon sind Jugendliche. Früher hatten die mal große Vorbilder. Bis vor einem Jahr. Da bekam die Doping-Enthüllungswelle Fahrt. Die großen Stars Jan Ullrich und Ivan Basso gerieten ins Zwielicht. Ullrich, dessen Geständnis trotz erdrückender Beweislast aussteht, wird durch die Bekenntnisse seiner ehemaligen Teamkollegen Christian Henn und Bert Dietz nun noch schwerer belastet. Mit dem früheren Vorzeigeradler Ullrich stehen die vermeintlichen Saubermänner des Rennstalls T-Mobile am Pranger. Sie können nicht länger glauben machen, dass sie vom offenkundig flächendeckenden Doping nichts gewusst haben. Es wäre sehr verständlich, wenn sich die Telekom zur Abwendung eines weiteren Imageschadens aus dem Profi-Radsport zurückzieht. Der Konzern läge damit im Trend. Zahlreiche Sponsoren haben sich aus dem dopingverseuchten Sport verabschiedet. Dass sie ebenso wie die Öffentlichkeit mit immer absurderen Ansprüchen an die Leistungsfähigkeit der Radprofis den Sportlern den Griff in die Apotheke nahelegten, ist eine andere Geschichte. Vielleicht die von Ursache und Wirkung.
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