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Rheinische Post: In der SPD liegen die Nerven blank

Düsseldorf (ots)

Von Eva Quadbeck
Die politische Auseinandersetzung zwischen SPD und Linker hat 
etwas von einem Rosenkrieg. Es geht um mehr als um die Frage der 
richtigen Sozialpolitik, es geht vor allem um verletzte Gefühle. 
Lafontaine hatte 1999 beleidigt die damalige rot-grüne Koalition 
verlassen, seine Ämter als Parteichef und Finanzminister 
niedergelegt. Jetzt ist er auf Rachefeldzug. Am 16. Juni will er Chef
der vereinten Linkspartei aus WASG und PDS werden.
Politisch ernst nehmen kann man das, was die Linkspartei fordert, 
eigentlich nicht. Denn der Staat müsste etwa 200 Milliarden Euro 
jährlich mehr ausgeben, um all die sozialromantischen Ideen zu 
verwirklichen. Die SPD allerdings steckt in dem Dilemma, dass die 
Linkspartei ein ernst zu nehmender Gegner ist. Sie hat sich mit acht 
bis neun Prozent als fünfte Kraft in der politischen Landschaft 
etabliert und wirbt vor allem den Sozialdemokraten die Wähler ab. 
Brandgefährlich wird es, wenn die Gewerkschaften im 
Bundestagswahlkampf 2009 eine Empfehlung für die Linkspartei 
aussprechen sollten.
Dass bei der SPD die Nerven blank liegen, ist verständlich. Während 
ihr die Linkspartei die Wähler abjagt, profitiert die Union von der 
großen Koalition. Angesichts der demagogischen und zerstörerischen 
Kraft von Lafontaine und Co. mag man der SPD viel Kraft wünschen.

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