Rheinische Post: Kirchentagsbilanz
Düsseldorf (ots)
Von Jens Voss
Vom Guten zu reden ist schön, aber einlullend. Dennoch was gut war am Kirchentag: Einige grandiose Veranstaltungen, Desmond Tutu, die Heiterkeit, die Farbe Orange, Kardinal Meisner, das evangelische hillije Kölle und und und. Was war nicht so gut? Dieser Kirchentag hat Unschärfen in der Selbstwahrnehmung des Protestantismus offenbart. Längst sind die Evangelischen dabei, ihre Kirche neu zu entdecken, sie organisatorisch zu stärken - und was machen Protestanten, wenn sie von ihrem Profil reden? Ermüdend gleichförmig ist vom Priestertum aller Gläubigen die Rede; gerade so, als seien die Evangelischen lauter religiöse Ichlinge mit einem Privatglauben. Stimmte nie, sonst wäre der Protestantismus längst eine Sekte. So wird es Zeit, über die Kraft der evangelischen Kirche als Kirche zu reden; über ihre Einheit im Bekenntnis, die viel größer ist, als oft angenommen. Übrigens: Sie ist so groß und so wirksam, dass Leute, die von diesem Bekenntnis abweichen, ausgeschlossen werden. Darin ist die evangelische Kirche apostolisch - Wächterin über das Bekenntnis zu Christus. Darin ist sie Schwester der katholischen Kirche. Darin sind Protestanten Protestanten. Es wäre schön, wenn sich das im Kirchentagsmilieu herumspricht.
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