Milchzahnkaries und Sozialstatus
Angesehener Medizinerpreis geht an einen Zahnarzt
Hufeland-Preis für herausragende Leistungen in der Präventivmedizin verliehen
Berlin (ots)
Am Mittwochnachmittag wurde der Hufeland-Preis vergeben. Er gilt als der wichtigste Medizinerpreis im Bereich der Prävention in Deutschland. Der diesjährige Preis ging an einen Zahnarzt, Professor Dr. med. dent. Klaus Pieper, Direktor der Abteilung Kinderzahnheilkunde der Philipps-Universität Marburg. Ausgezeichnet wurde seine Präventionsstudie "Frühkindliche Gebisszerstörung - Ein neues Konzept der Prävention als Chancengleichheit bei allen Kindern." Die wissenschaftliche Arbeit zeigt Möglichkeiten auf, wie die frühkindliche Karies erfolgreicher bekämpft werden kann.
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Mundgesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland deutlich verbessert. Kleine Kinder partizipieren allerdings nicht in gleicher Weise an diesen Prophylaxeerfolgen. "Bei Kleinkindern ist der Kariesbefall leider immer noch zu hoch und bei Kindern in sozial schwierigen Lebenslagen tritt Karies insbesondere in Form der frühkindlichen Karies verstärkt auf. Deshalb ist es wichtig, spezielle Prophylaxe-Programme weiterzuentwickeln, wie zum Beispiel das Konzept der Intensivprophylaxe im Kindergarten. Regelmäßige Unterweisungen in der Mundhygiene und Ernährungsberatung sind die wesentlichen Bausteine des Programms, so belegt es die Studie von Prof. Pieper", erklärt der Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Dr. Dietmar Oesterreich.
Mit der zweijährigen, nun mit dem Hufeland-Preis prämierten Forschung Piepers wurde überprüft, ob Kinder, die an einem Intensivzahnpflegeprogramm teilnehmen, gesündere Zähne haben als Kinder, die nur gelegentliche Zahnputzunterweisungen erhalten. Der Präsident der BZÄK, Dr. Peter Engel, begrüßte die Entscheidung: "Prof. Pieper hat sich um die Prävention besonders verdient gemacht. Die Anerkennung durch den Hufelandpreis zeigt, dass in der Zahnmedizin die Prophylaxe einen besonderen Stellenwert besitzt."
Der Hufeland-Preis wird von der Hufeland-Stiftung ausgelobt, in der die Bundesärztekammer, die Bundeszahnärztekammer und die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. neben der Stifterin, der Deutschen Ärzteversicherung, vertreten sind.
Hintergrund:
Der "Hufeland-Preis", benannt nach dem deutschen Arzt Christoph Wilhelm Hufeland (1762-1836), wird seit 1959 jährlich für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Präventivmedizin verliehen. Er gilt als einer der angesehensten deutschen Medizinpreise. Das Kuratorium Hufeland-Stiftung prämiert herausragende Beiträge von Ärzten oder Zahnärzten mit einem Preisgeld von 20.000 Euro.
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