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Bundeszahnärztekammer

Statt "Mut zur Veränderung" nur ein Pfeifen im Walde

Berlin (ots)

Als vertane Chance und wenig ermutigendes Signal
wertet die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) die in der
Regierungserklärung von Bundeskanzler Gerhard Schröder angekündigten
Reformschritte im Gesundheitswesen. "Tatsächliche Veränderungen
werden zwar angedeutet aber sogleich wieder relativiert", zeigt sich
der Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Dr. Dr. Jürgen
Weitkamp enttäuscht. "Das ist wieder nicht mehr als die neue Variante
der berühmten Echternacher Springprozession mit zwei Schritten vor
und dreien zurück." Am Grundprinzip staatlicher Bevormundung auf
Basis eines sozialistischen Umverteilungskonzeptes ändere sich mit
diesen Vorschlägen wohl nichts. Weitkamp: "Ich teile die Auffassung
der Kritiker: Der große Wurf ist das mit Sicherheit nicht."
Als ein Beispiel führte Weitkamp die angekündigten
"differenzierten Praxisgebühren und Selbstbehalte" an. Diese
Differenzierung sei nichts anders als eine eingebaute Verwässerung
eines ansonsten denkbaren Schrittes zu mehr Eigenverantwortung der
Patienten und Entlastung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).
Auch in anderen entscheidenden Bereichen, wie etwa dem angekündigten
Wettbewerb, bleibe der Kanzler in seiner Erklärung nebulös.
Eine regelrechte Irreführung der Öffentlichkeit sei es sogar, wenn
das Herauslösen von Zahnersatz und Zahnbehandlung aus der GKV von
Kanzler Schröder pauschal verunglimpft werde. Den sozialen Status,
wie vom Kanzler unterstellt, werde man auch in diesem Fall nicht an
den Zähnen ablesen können. Beides in eine zwingende Kausalität zu
stellen, zeuge entweder von Unkenntnis entsprechender Modelle oder
sei eine böswillige Unterstellung. Weitkamp: "Die vom Kanzler
beschworenen Eigenbeteiligungen zur Sanierung des herrschenden
Systems haben nichts mit der von uns geforderten grundlegenden Reform
des Gesundheitswesens zu tun. Wirkliche Eigenverantwortung und
Mündigkeit des Bürgers sieht anders aus. Die Behauptung, mit solchen
Maßnahmen die Beitragssätze zur gesetzlichen Krankenversicherung
unter 13 Prozent drücken zu können, bedeutet nichts anderes als den
Versuch, der Bevölkerung kübelweise Sand in die Augen zu streuen."
Für Rückfragen:
Jette Krämer, 
Tel.: 030/ 40005-150,  
presse@bzaek.de

Original-Content von: Bundeszahnärztekammer, übermittelt durch news aktuell

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