Universität Mannheim mit sechs weiteren Hochschulen zur "Europäischen Universität" gekürt
Universität Mannheim mit sechs weiteren Hochschulen zur "Europäischen Universität" gekürt
Die Universität Mannheim und sechs weitere Universitäten aus ebenso vielen europäischen Ländern bilden zusammen die Europäische Universität ENGAGE.EU. Heute wurde die Allianz mit insgesamt 100.000 Studierenden von der EU-Kommission zu einer von 24 neuen Europäischen Universitäten ernannt.
Die EU-Kommission hat heute die Gewinner der zweiten Ausschreibungsrunde zu den "Europäischen Universitäten" bekannt gegeben. EU-Bildungskommissarin Mariya Gabriel teilte mit, dass ENGAGE.EU - initiiert und koordiniert von der Universität Mannheim - künftig den Titel "Europäische Universität" führen wird.
Die Allianz ist geografisch über ganz Europa verteilt. Sie umfasst neben der Universität Mannheim auch die Universitäten Luiss Libera Università Internazionale degli Studi Sociali Guido Carli (Italien), NHH Norwegian School of Economics (Norwegen), Tilburg University (Niederlande), University of National and World Economy (Bulgarien), Université Toulouse 1 Capitole (Frankreich) und die Wirtschaftsuniversität Wien (Österreich). Die Allianz wird für die nächsten drei Jahre mit fünf Millionen Euro durch die EU gefördert, insgesamt beläuft sich das Finanzvolumen auf rund 7,9 Mio. Euro.
24 internationale Allianzen mit insgesamt 165 Hochschulen aus 26 EU-Mitgliedstaaten wurden ausgewählt. 62 Netzwerke hatten sich beworben.
"Ich bin sehr glücklich, dass die Allianz, angeführt und koordiniert von der Universität Mannheim, zu den 24 neuen "Europäischen Universitäten" gehört", sagt der Mannheimer Rektor, Professor Thomas Puhl. "Alle sieben Hochschulen haben die sozialen Herausforderungen unserer Zeit fest im Blick. Diese können wir auch nur zusammen mit der Gesellschaft lösen. Die EU-Förderung bestätigt zudem, dass die Allianz in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften führend ist - in Europa und darüber hinaus".
Mehr gesellschaftliches Engagement - auch im Studium
Die Hochschulallianz will auf mehreren Ebenen neue Qualitätsstandards formulieren. So lernen die ENGAGE.EU-Studierenden nicht nur die Inhalte ihrer Fachrichtung, sondern auch verstärkt gesellschaftliches Engagement. "Wir wollen unsere Studierenden auf die Lösung von gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimawandel, Migration oder den demographischen Wandel bestmöglich vorbereiten und sie zu verantwortungsvollen Entscheidungsträgern ausbilden", erklärt Uni-Rektor Puhl. Auf dem ENGAGE.EU-Universitätscampus erhalten Studierende aller beteiligten Unis beispielsweise die Möglichkeit, gemeinsam Kurse zu belegen. Für die Förderung der Mobilität stehen ihnen vielfältige Möglichkeiten zum Austausch zur Verfügung - unter anderem digitale Formate, die in Corona-Zeiten besonders wichtig sind. Bereits vor dem offiziellen Start im Dezember 2020 können Mannheimer Studierende im Rahmen eines Pilotprojekts im kommenden Semester Online-Kurse an einigen der beteiligten Universitäten absolvieren.
Der Student Marco Rupp von der Mannheimer Universität, der den studentischen Beitrag zu ENGAGE.EU koordinierte, sagte: "Die Allianz verbindet mehr als 100.000 Studierende. Unsere Bedürfnisse spielen daher eine besonders wichtige Rolle bei dem Projekt. Wir wollen Initiativen entwickeln, damit wir miteinander und im Austausch mit der Gesellschaft lernen können - in traditioneller und digitaler Form."
Think Tank für neue Forschungsinitiativen und mehr Dialog mit der Gesellschaft
Geplant ist zudem ein Think Tank für neue Forschungsinitiativen, in dem neben den Forschenden auch Vertreter der Wirtschaft, des Non-Profit-Sektors und der breiten Öffentlichkeit neuen Input und Denkanstöße liefern sollen. Beim Aufbau des Think Tanks wird die Universität Mannheim die führende Rolle übernehmen.
Allgemein hat der Dialog mit der Gesellschaft und Akteuren aus Politik und Wirtschaft eine große Bedeutung. In der Rhein-Neckar-Region haben bereits verschiedene Institutionen und Organisationen ihre Unterstützung erklärt.
Die heutige Entscheidung folgte auf die zweite Ausschreibungsrunde der EU-Kommission im Rahmen des Programms Erasmus+. Im September 2017 schlug Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Gründung sogenannter Europäischer Universitäten vor. Im Oktober 2018 veröffentlichte die Europäische Kommission die erste Wettbewerbsausschreibung, und im Juni 2019 wurden die ersten 17 Netzwerke zur "Europäischen Universität" gekürt. Heute sind weitere 24 hinzugekommen.
Weitere Informationen:
Kontakt: Linda Schädler Pressesprecherin Universität Mannheim Tel. +49 621 181-1434 E-Mail: schaedler@uni-mannheim.de