action medeor auf der Weltaidskonferenz in Bangkok: Aidsmedikamente für alle Menschen
Tönisvorst (ots)
Rund 20.000 Betroffene, Politiker und Wissenschaftler beraten in dieser Woche auf der 15. Internationalen Aidskonferenz in Bangkok über bessere Vorbeugung und besseren Zugang zu Medikamenten für alle Menschen. In vielen Entwicklungsländern hat sich Aids zu einer humanitären Katastrophe zusammengeballt. In Thailand ist Aids heute zu einer beherrschbaren Krankheit geworden. Das Land produziert ein Aids-Nachahmerpräparat, das so genannte GPO-Vir, zu günstigen Preisen. Deswegen können heute 70.000 Menschen in Thailand behandelt werden.
Entwickelt hat dieses Medikament die thailändische Pharmazeutin Krisana Kraisintu. Zusammen mit dem Deutschen Medikamenten-Hilfswerk action medeor macht sie nun ihr Erfolgskonzept zur Methode. Das Aids-Medikament soll in einem nächsten Schritt im Kongo und in Tansania produziert werden. "Wir glauben, dass die flächendeckende Versorgung mittel- und langfristig nur möglich ist, wenn die Arzneimittel in den Ländern vor Ort produziert werden", sagt Bernd Pastors, Geschäftsführer der action medeor. Nur so könnten sich die ärmeren Länder langfristig von der Hilfe der reichen Nationen unabhängig machen.
In den Industrieländern gehört der Einsatz antiretroviraler Stoffe zur Standardtherapie. Doch die Kosten von 10.000 bis 20.000 Euro im Jahr sind für Patienten in Entwicklungsländern unerschwinglich. "GPO-Vir kostet nur sechs Prozent der Markenpräparate", sagt Krisana Kraisintu. "Die Preisdifferenz ergibt sich daraus, dass die in GPO-Vir enthaltenen Wirkstoffe nicht in Thailand patentiert sind." Grundsätzlich dürfen ärmere Länder Generika zur Behandlung von Seuchen wie Aids, Malaria und Tuberkulose produzieren oder einführen.
Krisana Kraisintu und Bernd Pastors sind auf der Weltaidskonferenz in Bangkok. Interviewwünsche richten Sie bitte an Susanne Haacker (0173/5152091).
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