Welttag der Kranken: Hoffnung für Afrika
Tönisvorst (ots)
Yaoundé, die Hauptstadt des afrikanischen Kamerun, ist in diesem Jahr Gastgeber für den 13. Weltgedenktag der Kranken. Mit der Ortswahl soll die Aufmerksamkeit auf den Kontinent gelenkt werden, der von vielen Krankheiten heimgesucht wird.
"Der Welttag der Kranken soll uns in diesem Jahr an das Leid der vielen Menschen in Afrika erinnern", sagte Bernd Pastors, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Medikamenten-Hilfswerk action medeor. "In Afrika südlich der Sahara spielt sich eine stille Katastrophe ab. Jeden Tag sterben 6.300 Menschen an Aids, hinzukommen Tag für Tag 3000 Menschen, die an Malaria sterben", so Pastors weiter. "Und Afrika ist auch der Kontinent mit der höchsten Kindersterblichkeit. Fast jedes fünfte Kind erreicht nicht seinen fünften Geburtstag."
In der Botschaft des Papstes heißt es, dass sich alle im Kampf gegen Aids mit einbezogen fühlen müssten. Eine besondere Rolle habe dabei auch die pharmazeutischen Industrie, die sich dazu verpflichtet habe, die Kosten der für die Aids-Behandlung nötigen Medikamente niedrig zu halten. "Natürlich werden für die wissenschaftliche Forschung im Gesundheitswesen finanzielle Mittel dringend gebraucht, und noch weitere Mittel sind notwendig, um die entwickelten Medikamente auf den Markt zu bringen, doch angesichts von Notständen wie Aids muss die Rettung des menschlichen Lebens vor jeder anderen Kostenabwägung den Vorrang haben", so der Papst in seiner Rede.
Die Fakten machen wenig Mut. In den vergangenen 25 Jahren wurden weltweit über 1200 Medikamente patentiert, 13 Arzneimittel wurden in der gleichen Zeit gegen Tropenkrankheiten entwickelt. 90 Prozent der Gelder, die für medizinische Forschung weltweit ausgegeben werden, dienen der Lösung von Problemen, die nur zehn Prozent der Weltbevölkerung treffen - wie Übergewicht, Potenzprobleme oder Haarausfall.
Allein in Afrika südlich der Sahara müssten fünf Millionen HIV-Infizierte dringend behandelt werden. "Weil die Menschen, vor allem in Afrika, es sich nicht leisten können, Originalpräparate einfliegen zu lassen, unterstützen und begleiten wir den Aufbau von lokaler Aids-Medikamenten-Herstellung", so Pastors. Dazu sei es wichtig, dass die pharmazeutische Industrie für die bedürftigen Länder Wissen und Technologie kostenlos zur Verfügung stellt.
Kernaufgabe der action medeor ist es, Zugang zu Medikamenten für Menschen in Entwicklungsländern zu schaffen. "Mit dem Zugang zu den lebenswichtigen Arzneimitteln wollen wir Kranken insbesondere in Afrika Hoffnung auf Heilung geben."
Susanne Haacker action medeor Tel.: 0173/5152091
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