Aids in Afrika: Ein Spot soll wachrütteln
Irgendwo in Afrika. Eine Säuglingsstation in einem Krankenhaus. Poröse Wände, rissige Farbe, rostiges Metall. Eine hochschwangere schwarze Frau wird gerade in den Kreißsaal geleitet. Eine Hebamme trägt vorsichtig ein Neugeborenes zu einer Reihe von Kinderbetten. Behutsam legt sie das Kind in eines hinein, an dem eine Plakette mit Namen und Geburtsdatum am Fußende des Bettchens befestigt ist. Die Kamera fährt die Reihe der Babybetten entlang. Zwei, drei, vier Paare kleiner schwarzer Füße zappeln hin und her. Zwei Kinderstimmen singen Happy Birtday to you, happy Birthday to you, happy Birtday little Baby. Die Stimmen verstummen. Im letzten Bett bewegen sich die Füßchen nicht. Ein bedrohlicher Klang steigt an. Die Plakette fehlt - stattdessen hängt ein Bändchen mit einem Schild am großen Zeh. Dann die Stimme aus dem Off: Jede 6. HIV-Infektion erfolgt während der Geburt. Medikamente, die das verhindern können, kosten 38 Euro. action medeor!
Das ist der neue Spot des Deutschen Medikamenten-Hilfswerk action medeor. Ziel ist es, auf die Aids-Katastrophe in Afrika aufmerksam zu machen. Trotz großer internationaler Anstrengungen breitet sich AIDS weiter aus - das ist die ernüchternde Bilanz des UNAIDS-Reports 2004. Im letzten Jahr haben sich 4,9 Millionen Menschen angesteckt, knapp zehn Prozent mehr als noch 2002. Dieser Trend ist seit vielen Jahren ungebrochen.
Die eigentliche Katastrophe ist, dass in den am schlimmsten betroffenen Ländern die Aidskranken nicht behandelt werden können, obwohl es die Medikamente gibt, sagt Bernd Pastors, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der action medeor. Die Übertragung von Aids während der Geburt von der Mutter auf das Neugeborene kann zum Beispiel verhindert werden. Das allein könne die Infektionsrate um fast 17 Prozent senken.
"Ich war schockiert zu hören, dass mehr als 90 Prozent der HIV-infizierten Menschen in einem Entwicklungsland leben und nur etwa ein Prozent dieser Bedürftigen tatsächlich eine Therapie erhalten, sagt Comedy-Star Anke Engelke und Botschafterin der action medeor. Sie hat ein Projekt der action medeor im westafrikanischen Benin besucht. Unvorstellbar, wie viele an der Krankheit sterben müssen. action medeor setzt sich dafür ein, dass alle Menschen in den ärmsten Ländern der Welt Zugang zu Aids-Medikamenten
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