Bahntochter wird Energie-Rundum-Dienstleister
Energie nicht nur für Bahnen
Frankfurt am Main (ots)
Die Deutsche Bahn AG hat zum Jahresanfang ihr Geschäftsfeld Energieeinkauf und Energiebereitstellung neu geordnet. Mit der Konzentration ihres gesamten Energiegeschäfts unter dem Dach der DB Energie GmbH in Frankfurt am Main stellt sie die lückenlose Versorgung mit allen benötigten Energien aus einer Hand sicher.
Rund 2,8 Mrd. DM gibt der Großverbraucher DB AG jährlich für Energien aus, das sind acht Prozent des Konzernumsatzes. Durch die Neustrukturierung entsteht ein in dieser Form einmaliges Dienstleistungsunternehmen, das neutral und unabhängig von Erzeugerinteressen die Energieaktivitäten des Konzerns managt.
Ermöglicht wird so die kontinuierliche Optimierung der gesamten Lieferkette für alle Energiearten (Strom, Diesel, Heizöl, Gas, Wärme und perspektivisch auch Wasser). Diese Lieferkette umfasst Energieeinkauf, Handel und Risikomanagement sowie die komplette Logistik, das heißt die Bereitstellung bis zur Steckdose, zum Stromabnehmer des Triebfahrzeuges oder in den Fahrzeugtank. Ergänzt wird das Dienstleistungsangebot um Energiecontrolling und Verbrauchsmanagement.
"Viele Lieferanten reden heute von Multi Energy - die Bahn macht's!" erklärt Bahn-Chef Hartmut Mehdorn. "Die ganzheitliche Steuerung von Lieferprozessen von der Quelle bis zum Kunden wird auch bei anderen Großverbrauchern Einzug halten. Hier übernehmen wir eine Vorreiterposition."
"Die jüngsten Entwicklungen auf den Strom- und Mineralölmärkten machen deutlich, dass Großverbraucher umfangreiches Know-how aufbauen und pflegen müssen, um alle Potenziale im Energiebeschaffungsmanagement nutzen zu können", ergänzt Andreas P. Meyer, Sprecher der Geschäftsführung der DB Energie. "Mit ihrem Marktanteil von bis zu drei Prozent in den einzelnen Energien hat die Bahn die notwendige kritische Größe, die viele Großverbraucher nicht erreichen, um aktiv auf den Energiebeschaffungsmärkten mitwirken zu können."
Durch die Zusammenführung des Energiegeschäfts werden Ergebnisverbesserungen von rund 100 Millionen DM - im wesentlichen im Energieeinkauf und bei der effizienteren Energienutzung für stationäre Anlagen - erreicht. Gleichzeitig soll den preiserhöhenden externen Einflüssen wie Stromsteuer, Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und Kraft-Wärme-Koppelungs-Gesetz (KWK) entgegengewirkt werden. Bis 2005 werden hier gegenüber 2000 erhöhte Belastungen für Eisenbahnverkehrsunternehmen von rund einer halben Milliarde DM erwartet.
Schon seit ihrer Ausgründung aus dem Konzern am 01.01.1997 ist die DB Energie GmbH zuständig für die Versorgung der Eisenbahnen mit dem spezifischen 16,7-Hertz-Bahnstrom. Parallel dazu wurde der Bereich Energiebeschaffungs- und Risikomanagement aufgebaut. Als Dienstleister stellt DB Energie ihr Know-how hier auch anderen Großverbrauchern zur Verfügung. Neu dazu kommt der bisher als eigenständige GmbH geführte Bereich Tankdienste, also die Versorgung von Eisenbahnverkehrsunternehmen mit Diesel und anderen Betriebsstoffen. Ein weiteres neues Geschäftsfeld ist die Lieferung von 50-Hz-Licht- und Kraftstrom für stationäre Anlagen. Unter Nutzung der bahneigenen Mittel- und Niederspannungsnetze werden Bahnhöfe, Bahnanlagen und zahlreiche Drittkunden unter anderem im Bahnhofsumfeld mit der notwendigen Energie versorgt.
Die Zusammenfassung des gesamten Energiegeschäfts trägt dem Zusam-menwachsen und der Eigendynamik der Energiebeschaffungsmärkte Rechnung. Energieeinkauf entwickelt sich immer mehr in Richtung Warenhandel, Börsengeschäfte und Risikomanagement. Die Bahn hat sich auf die neuen Herausforderungen vorbereitet und optimiert als erster Großverbraucher ihr Energieportfolio auch über die Frankfurter Energiebörse EEX (European Energy Exchange).
Wesentliche Voraussetzung für erfolgreiches Energiebeschaffungsmanagement ist der enge Zusammenhang von Einkauf und Bereitstellung bzw. Logistik. Die Stromversorgungs- und Tankanlagen müssen den extremen Schwankungen unterliegenden Energiebedarf von Eisenbahnverkehrsunternehmen jederzeit decken können. Einkaufs- und Logistikkosten müssen deshalb als Gesamtheit betrachtet werden.
Als Großverbraucher ist die Bahn zugleich Spitzenreiter im ökologischen Umgang mit Energien: Rund zehn Prozent des Strombedarfs für die elektrische Traktion wird aus Wasserkraft gedeckt (im Jahr 2000: 12,3 Prozent). Im Vergleich dazu beträgt der bundesweite Durchschnitt an Wasserkraft 3,4 Prozent (im Jahr 2000: 4,8 Prozent). DB Energie wird sich darüber hinaus jetzt auch um Energieeinsatz- und Verbrauchsoptimierung bei ihren Kunden kümmern. Hier liegen allein für die Bahn weitere Einsparpotenziale in geschätzter Höhe von mindestens 40 Mio. DM pro Jahr.
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