Ors0327: Deutsche Bahn gibt neun Werke auf
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Berlin (ors) -
Die Deutsche Bahn AG will bis zum Jahr 2003 insgesamt neun ihrer mehr als 120 Werke schließen oder verkaufen. Dabei geht es um Betriebe der sogenannten schweren Fahrzeuginstandhaltung. Hier werden Fahrzeuge generalüberholt und dabei alle Einzelteile überprüft, aufgearbeitet oder ausgetauscht.
Ein entsprechendes Konzept hat der Vorstand heute (26.6.2001) auf seiner Sitzung in Berlin beschlossen. Laut Bahn AG seien die Werke zu wenig ausgelastet und produzierten zu hohe Kosten.
Mit seinem Schritt will der Bahnvorstand die Instandhaltung auf den künftigen Bedarf abstimmen. Im Blick dabei nicht zuletzt - die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Bahnchef Hartmut Mehdorn:
O-Ton (ors03271) Hartmut Mehdorn
"Wir müssen unseren Kunden attraktive Verkehre bieten, attraktive Fahrpreise bieten. Wir müssen rationalisieren. Und wenn wir moderne Züge kaufen, die keine Instandsetzung mehr brauchen, dann können wir die Instandsetzungskapazität eben nicht erhalten. Oder wir werden endgültig unwirtschaftlich, aber dann hat das Konsequenz auf sehr viel mehr Arbeitsplätze als nur die, über die wir jetzt reden."
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Im einzelnen werden die Werke in München-Neuaubing, Delitzsch, Nürnberg, Opladen, Chemnitz, Leipzig-Engelsdorf, Zwickau und Neustrelitz geschlossen. Knapp 6000 Mitarbeiter sind davon betroffen.
O-Ton (ors03272) Hartmut Mehdorn
"Wir gehen schon davon aus - so sind wir auch mit unseren Tarifverträgen, mit den Gewerkschaften aufgestellt- dass wir das sozialverträglich machen.
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Hintergrund: Bis 2005 wird die Fahrzeugflotte modernisiert - und auch verkleinert. Die Bahn investiert insgesamt 8,5 Milliarden Mark in neue, moderne und wartungsfreundliche Modelle. Weniger Wartung also, dazu verbesserte interne Betriebsabläufe - viele Werke sind deshalb zu gering ausgelastet, wie Dr. Johannes Keil, Leiter der Fahrzeuginstandhaltung, betont:
O-Ton (ors03273) Dr. Johannes Keil, Leiter Fahrzeuginstandhaltung DB AG
"Um Ihnen das an einer Zahl zu illustrieren: Unsere 18 Werke haben heute eine technische Auslastung von etwas unter 60 Prozent. In den nächsten Jahren wird durch den Rückgang an Instandhaltungsleistungen das auf dreißig Prozent zurückgehen, wenn wir bei den heute 18 Werken bleiben würden. Das kann sich kein Unternehmen leisten, seine Anlagen und seine Betriebsmittel nur so schlecht auszulasten."
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Die schwere Fahrzeuginstandhaltung wird sich schließlich auf zehn Standorte konzentrieren.
Fast 50 Prozent der Instandhaltung werde nach dem neuen Konzept in den Werken der neuen Bundesländer geleistet. Gemessen an den gefahrenen Zugkilometern sind die ostdeutschen Standorte damit überproportional vertreten.
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